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RUGBY FÜR
EINSTEIGER*INNEN

RUGBY. EIN SPORT FÜR ALLE.

"Rugby leichtgemacht": Kurze Einführung für Anfänger*innen

Rugby auf den Punkt gebracht

Ob Weltmeisterschaft oder Lokalderby: Rugby ist pure Leidenschaft - ein Spiel voller Dynamik, Spannung und Eleganz. Es besticht durch unvorhersehbare Aktionen, rasante Tempowechsel und dramatische Entscheidungen. Für Neulinge kann ein Rugbyspiel jedoch auf den ersten Blick etwas verwirrend sein.

Anfänger*innen & Interessierte aufgepasst
Dies ist Rugby auf den Punkt gebracht - mit Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen, den unterschiedlichen Positionen, der Punktevergabe und den Gesetzen (ja, im Rugbysport nennt man die Regeln tatsächlich "Gesetze"). 15er Rugby ("15-a-side") ist die am meisten verbreitete Form des Sports.

  • Anzahl der Spieler*innen pro Team: 15 (plus 7 Ersatzspieler*innen)
  • Dauer: zwei 40-minütige Halbzeiten mit einer obligatorischen Halbzeitpause von 10 Minuten
  • Spielfeld: 100 m x  70 m breit mit H-förmigen Pfosten (Mal-Stangen) an jeder Mal-Linie. Der Abstand zwischen den Pfosten: 5,6 m, Querlatte: auf 3,4 m Höhe.
  • Ball: 1 ovaler, wasserdichter High-Tech-Allwetterball aus Kunststoff (Grösse 5)
  • Ausrüstung: Trikots, Socken, Hosen & Stollenschuhe. Um Mund und Zähne zu schonen ist ein Mundschutz unerlässlich. Kopfschutz bei Bedarf.
  • Schiedsrichter*in: 1 Schiedsrichter*in und 2 Linienrichter*innen pro Spiel.

Jedes 15-köpfige Team ist in acht «Stürmer*innen» und sieben "3/4-Reihe"- Spielern oder Spielerinnen mit jeweils definierten Rollen unterteilt. Im Wesentlichen ist es Aufgabe der kräftigen, gewaltigen Stürmer*innen,  den Ball zu erobern und auch den Ballbesitz im Verlauf des Spiels zu sichern. Die Stürmer*innen sind Teil der sogenannten Standardsituationen («set pieces») beim Rugby: dem Gedränge und er Gasse. Die Aufgaben der schnellen und wendigen Spieler*innen der «3/4-Reihe» (englisch «Backs») ist es, mit dem Ball zu rennen, zu passen oder zu kicken, um einen Raumgewinn zu erzielen.

Das Ziel des Spiels ist einfach: es gilt mehr Punkte zu erzielen als die gegnerische Mannschaft. Punkte werden durch einen Versuch (fünf Punkte), einen Straftritt (drei Punkte), einen Drop-Kick (drei Punkte) oder einen Erhöhungs-Kick nach einem erfolgten Versuch (zwei Punkte) gesammelt. Das angreifende Team bewegt sich durch Kicken, Passen oder Laufen mit dem Ball in der Hand vorwärts und erzielt somit einen Raumgewinn. Wird der Ball zwischen den Spielern*innen gepasst, so darf dies nur rückwärts geschehen. Sollte ein Pass nach vorne erfolgen, so nennt man dies einen regelwidrigen «Vorwurf», der Ballbesitz geht dann an die Gegner*innen. Ein Grossteil des Reizes dieser Sportart liegt im schnellen Zusammenspiel und dem körperbetonten Einsatz der Spieler*innen.

Wenn eine Mannschaft verteidigt, wird sie versuchen, den Gegner daran zu hindern, sich vorwärts zu Bewegen bzw. einen Raumgewinn auf dem Feld zu erzielen. Gestoppt oder zu Fall gebracht werden angreifende Ballträger*innen durch Tiefhalten («tackle»). Bei erfolgreichem Tiefhalten muss müssen Spieler*innen den Ball loslassen, sobald sie mit den Knien den Boden berühren.

Von Anfänger*in zu Profi: Über die Grundlagen hinaus

START TALKING RUGBY

Schnelligkeit und Kraft haben das moderne Rugby zu einer der spannendsten Sportarten für Zuschauer gemacht. Tatsächlich haben sich einige Aspekte des Spiels aufgrund der kontinuierlich steigenden Zuschauerzahlen weiterentwickelt.
 

Eigentlich einfach .... aber dennoch komplex!

 

Um Rugby ansatzweise zu verstehen, findest du hier die wichtigsten Basisinformationen. Die Begriffe werden dir helfen, wenn du dir das nächste Mal ein Spiel anschaust oder du dein erstes Training besuchst.

GEDRÄNGE

Ein angeordnetes Gedränge ist ein Wettbewerb um den Ball, an dem acht Spieler*innen pro Mannschaft teilnehmen, die sich in bestimmter Anordnung mit dem gegnerischen Team um den Ballbesitz kämpfen. Der Ball wird in die Mitte des Gedränge-Tunnels zwischen den beiden sich gegenüber gebeugten Reihen geworfen. An diesem Punkt können die beiden Hakler*innen (jeweils in der 1. Reihe mittig positionierte Spieler*innen) um den Ball kämpfen und versuchen, den Ball in Richtung ihrer Teamkollegen mit dem Fuss zurück zu schieben - also zu «hakeln». Gedränge starten das Spiel nach bestimmten Regelverstössen neu.

GASSE

Die Gasse dient dazu, das Spiel wieder fortzuführen, nachdem der Ball die Seitenlinie überschritten hat. Sie sieht ähnlich aus wie ein Sprungball beim Basketball, wobei sich eine bestimmte Anzahl von Spieler*innen beider Mannschaften hinter - und nebeneinander aufstellt, und eine Mannschaft den Ball dann in die Mitte der aufgestellten Gasse wirft. Die Gasse bündelt eine Auswahl an Stürmer*innen an einem Ort des Spielfeldes in der Nähe der Seitenlinie. Beim Einwurf in die Gasse stemmen ("liften") zwei Mitspieler*innen den Fangenden in die Höhe, um so den Ball besser erreichen zu können. Ziel ist es, den Ballbesitz in der Gasse zu gewinnen (also zu fangen) und den Ball dann anschliessend sicher zur Hintermannschaft zu leiten.

OFFENES GEDRÄNGE

Ein offenes Gedränge bildet sich, wenn der Ball am Boden liegt und je ein oder mehrere Spieler*innen pro Mannschaft eng um den Ball stehen. Der Ball darf im offenen Gedränge nicht mit der Hand, sondern nur mit den Füssen bewegt werden. Alternativ kann der Gegner*in über den Ball weggeschoben werden, bis der Ball beim letzten Fuss der angreifenden Mannschaft angekommen ist (Abseitslinie) - dort darf der Ball wieder aufgenommen und weitergespielt werden.

PAKET

Ein Paket ("Maul") entsteht dann, wenn ein(e) Ballträger*in von einem oder mehreren Gegner*innen aufgehalten wird und einer oder mehrere Spieler*innen der angreifenden Mannschaft dagegenhalten (oder sich «binden»). Es bedarf in einem Paket deshalb mindestens dreier Spieler*innen. Der Ball darf nicht am Boden sein und alle beteiligten Spieler*innen müssen auf den Beinen sein bzw. sich in der Vorwärtsbewegung befinden. Das offene Spiel endet in dieser Situation. Die Mannschaft in Ballbesitz kann versuchen, Territorium zu gewinnen, indem sie die Gegner zurück Richtung Mal-Linie schiebt. Der Ball kann dann zwischen Spielern*innen im Paket rückwärts übergeben und schliesslich an einen Spielenden weitergegeben werden, der nicht Teil des Pakets ist. Spieler*innen können sich auch mit dem Ball vom Paket lösen und damit rennen.

VERSUCH

Ziel des Spiels ist es, den Ball hinter der Mal-Linie am Ende des Spielfeldes der gegnerischen Mannschaft kontrolliert abzulegen - dies wird als „Versuch“ (Try) bezeichnet und mit 5 Punkte belohnt. Ein Versuch kann durch das Laufen mit dem Ball oder auch einen Kick erzielt werden, der durch Mitspieler*innen vor oder auch im Malfeld gefangen und dann abgelegt wird. Einen Versuch erzielt man im Rugby meist durch das gekonnte und abgestimmte Zusammenspiel mehrerer Spieler*innen.

TIEFHALTEN

Ein "Tackle" kommt zustande, wenn Ballträger*innen von einem oder mehreren Gegenspielern*innen gehalten und zu Boden gebracht werden. Beim regelkonformen Tackling werden beide Arme um den angreifenden Ballträger geschlungen - aus Sicherheitsgründen darf dies nur unterhalb der Schulterhöhe angesetzt werden. Werden Spieler*innen regelkonform zu Boden gebracht und damit gestoppt, müssen diese den Ball sofort freigeben - er darf dann nur noch von anderen gespielt werden kann.

KICK

Kicken ist eine enorm wichtige und strategische Rugby-Fähigkeit, die grossen Einfluss auf ein Spiel haben kann. Eine Mannschaft, die keine Kicker*innen besitzt, verpasst nicht nur die Möglichkeit, wertvolle Punkte zu erzielen, sondern ist auch während des gesamten Spiels im Nachteil. Es gibt verschiedene Arten von Kicks - einige bringen Punkte, andere bringen Platz: u.a. Kick-off, Strafkick, Erhöhungskick, Dropkick oder ein Befreiungskick, um Platz zu gewinnen.

Rugby-Variationen & verschiedene Spielarten

Antworten auf häufig Fragen